WITTELSBACHER BRUNNEN IM RESIDENZHOF
   
Stadtbezirk 01 - Altstadt - Lehel
   
Bilder und Videos aufgenommen am 18.06.2020 und am 05.04.2021
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
Im Brunnenhof der Residenz steht einer der prächtigsten Brunnen in München: der Wittelsbacher Brunnen. Der andere, vielleicht bekanntere und wohl großartigste Brunnen in München, der "echte" Wittelsbacher Brunnen, befindet sich am Maximiliansplatz. Dieser Brunnen wird gesondert vorgestellt.
Der Wittelsbacher Brunnen im Hof der Residenz im Stadtbezirk 01 - Altstadt - Lehel ist ein Monumentalbrunnen und eine Schöpfung von Hans Krumpper und Hubert Gerhard und wurde von 1611 bis 1623 im Stil der Renaissance erbaut. Er ist einer der ältesten und größten Brunnen Münchens.
Im Zentrum der Anlage steht hoch aufragend Otto von Wittelsbach, der erste Herzog Bayerns aus dem bis zum Ersten Weltkrieg regierenden Herrscherhaus. Um ihn herum ist eine ganze Reihe von mythologischen Götter - und Fabelgestalten angeordnet, die auf die Legitimität des Herrschers und seines Hauses verweisen sollen. Er ist eine der ältesten und aufwändigsten Brunnenanlagen in München. Dekorativ auf dem Brunnenrand lagern vier Wassermänner oder Wassergottheiten, die heute allgemein als Personifikationen der vier bayerischen Hauptflüsse Donau, Isar, Inn und Lech stehen. An den vier Ecken stehen auf Postamenten vier antike Gottheiten, die durch ihre Attribute als die vier Elemente eindeutig bestimmbar sind: Hephaistos (Vulkan) = das Feuer, Poseidon (Uranus) = das Wasser, Hera (Juno) = die Luft und Demeter (Ceres) = die Erde. Kleinere Gruppen kämpfender Tiere und Tritonenputten, die wahrscheinlich aus dem äußeren Hofgarten hierher versetzt wurden, sind dazwischen gestellt und vervollständigen den Kreis um die beherrschende Mittelfigur. Die mittelalterliche Herrschergestalt auf hohem Sockel stammt von Hubert Gerhard, geschnitten von Carlo Pallago und gegossen von Martin Frey. Sie stellt Herzog Theodo aus dem Geschlechte der Agilolfinger, den Vorfahren der Wittelsbacher, dar. Nach neuesten Quellenfunden war die Figur ursprünglich für das Grabmonument Wilhelms V. bestimmt. Vollendet aber hat Hans Krumpper die gesamte Anlage, denn die Bronzeauflagen am Pfeiler geben durch den Kurhut des bayerischen Wappens die Zeit nach 1623 an. Hubert Gerhard war bereits 1620 gestorben. Stufen aus Muschelkalk führen zu den geschwungenen vierseitigen Becken aus Abbacher Sandstein hinauf. Der Brunnen ist vermutlich der älteste noch erhaltene Kunstbrunnen in München. Es ist bereits sein zweiter Standort und der Brunnen hat ein beleuchtetes Brunnenbecken. Er führt kein Trinkwasser.

Laufvideo # 1

Laufvideo # 2
   

Laufvideo # 3
   
 
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