"ROIDER
JACKL BRUNNEN" AM VIKTUALIENMARKT |
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Bilder
und Videos aufgenommen am 21.06.2020 und am 23.04.2022 |
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Dieser
Brunnen ist dem Gstanzlsänger Roider Jackl gewidmet. Der am 17. Juni 1906 in Weihmichl bei Landshut geborene Roider Jackl war von Beruf eigentlich Förster. Er schaffte es, das Gstanzlsingen von Wirtshausbühnen in das Licht der Scheinwerfer zu heben, indem er mit überdurchschnittlicher Könnerschaft diese Form des kurzen Spottliedes darbot. Er nahm sowohl aktuelle politische Geschehnisse aufs Korn wie auch allgemein menschliche Schwächen. Er war Mittelpunkt in der "Weiß - blauen Drehorgel" oder auch beim Salvatoranstich (zwischen 1954 und 1974) auf dem Nockherberg. Zwei Jahre nach seinem Tod am 9. Mai 1975 in Freising, kam er auf dem Viktualienmarkt im Stadtbezirk 01 - Altstadt - Lehel in dem von Hans Osel gestalteten Brunnendenkmal zu Ehren. Der Bronzeguss wurde von der Kunstgießerei Werner Braun ausgeführt, der Brunnenaufbau aus Marchinger Muschelkalk durch den Münchner Steinmetz Hans Rehm gestaltet. Die eingravierte Inschrift gibt bekannt: "Roider Jackl, Förster, Gstanzlsänger, Levitenleser". Die Brunnensäule hat sechs Ausläufe, die wie kleine Kanonen auch nach Roider Jackls Tod auf Politiker, Großkopferte, Siebengescheite, Protzerte, Großmäulige, Gwapplte und Bazis zielen. Der Brunnen wurde von Hans Osel gestaltet. Er hat einen durchschnittlichen Jahres - Wasserverbrauch von 5722 Kubikmetern. Der "Roider Jackl" war der "weiß - blaue Troubadour und G´stanzlkönig". Schon zu seinen Lebzeiten sang er von "A Denkmal, wo‘s Wasser rausrinnt": "Und bal der Hahn kraht, nacha kraht er am Mist - Nacha ändert sich‘s Wetta oder‘s bleibt wia‘s is. Jetzt muaß i aufhör‘n zum Singa - sonst werd ‘ i berühmt - Sonst kriag i a so a Denkmal - wo‘s Wasser rausrinnt." Jetzt hat er‘s, dargestellt in der Pose, in der er beim Starkbier - Ausschank jahrzehntelang die "Großkopferten" derbleckte. Er habe, so OB Georg Kronawitter, "mit seiner Jägerfaust nach manchem Großkopferten gegriffen..." Als Denkmal - Sponsoren für den größten Bayerischen G‘stanzl - Macher durften die möglicherweise gar nicht von ihm "Derbleckten" dann doch den Brunnen aufdrehen: Generaldirektor Paul Werner von der Bayern - Versicherung und Konrad Peteranderl, Bezirksdirektor von der Landesbausparkasse. Stadtpfarrer Müller (Heiliggeist) und Zistl (St. Peter) seien sich zwegens der Brunnen - Zugehörigkeit beinahe in die Haare geraten, weil die Gemeindegrenze "net grad pfeilgrad" durch den Viktualienmarkt verläuft. Dieser Brunnen ist ebenfalls ein ausgewiesener Trinkbrunnen. Es handelt sich hier um einen städtischen Brunnen. |
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