"NEPTUNBRUNNEN" IM ALTEN BOTANISCHEN GARTEN
     
Stadtbezirk 03 - Maxvorstadt
     
Bilder und Videos aufgenommen am 21.06.2020, am 17.05.2022 und am 05.06.2024
     
     
     
     
     
 
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
Der "Neptunbrunnen" ist eine monumentale Brunnenanlage im Stadtbezirk 03 - Maxvorstadt. Er befindet sich im alten botanischen Garten an der Elisenstraße, nahe dem Karlsplatz (Stachus). Errichtet wurde er 1937 nach den Plänen von Joseph Wackerle (1880 - 1959) - er entwarf die Figurengruppe - und Oswald Bieber (1876 - 1955), der das Brunnenbecken entwarf. In der Mitte des Bassins, das 30 Meter lang und 15 Meter breit ist, erhebt sich die von Josef Wackerle geschaffene Neptunsfigur. Neptun ist mit Dreizack und seiner Tunika über der Schulter neben einem fischschwänzigem Ross, welches ihn an die Wasseroberfläche gebracht hat, in Siegerpose dargestellt. Dieser kraftvolle Auftritt des Heroen mit dem muskulösen Körperbau wird durch die ihn umgebenden wasserspeienden Tritonen untermalt. Die Figurengruppe wird zusätzlich durch eine in Intervallen aufbrausende Fontäne am Bauch des Rosses ergänzt; außerdem fallen mehrere dünne Strahlen aus den Muscheln in das große Bassin. Umgeben wird die Brunnenanlage von Blumenbeeten und Sitzbänken. Der hier an den David von Michelangelo in Florenz erinnernde Gott Neptun steht mit geschultertem Dreizack, gewissermaßen als historisch frühes Kind der Aufrüstung in jenen 1933er Jahren, auf einem Felsen, in dem Vexierbilder von Gewalttätigen in Form von Masken sich andeuten, und neben einem heranstürmenden Meeresross mit Fischschwanz, unter dem das Wasser bedrohlich hervorschäumt. Dieser Neptun, Gott der Wassergewalten, wird begleitet von zwei kraftvoll aus Muscheln Wasser blasenden Tritonen. Hinter dem rechten Triton wurde eine "Maske der Gewalt" in den Felssockel gemeißelt; daneben gibt es weiteren kleinen Muschel - Springbrunnen. Münchens Neptunbrunnen mit der Hauptfigur personifizierter Wassergewalt steht auf einem Platz mit dem Namen Alter Botanischer Garten, der eine sehr eigene Geschichte hat. Und Neptun / Poseidon ist als Gottheit selbst das Symbol einer langen Geschichte vom Wasser verursachter Naturkatastrophen. Heutzutage denkt man an den Tsunami im Indischen Ozean am 26.12.2004 oder im Pazifik vor Japan am 11.3.2011. Tsunamis hat es seit Menschengedenken gegeben, so z.B. vor 3.500 Jahren die Minoische Eruption mit dem verheerenden Tsunami im Mittelmeer als Folge eines Ausbruchs des Thera - / Santorin - Vulkans, 1600 bzw. 1530 v. Chr., der die bronzezeitliche Minoische Kultur zerstört hat. Die donnernden Meereswogen wurden in der Antike wiederholt verglichen mit dem donnernden Hufschlag großer Reiterheere, welche die Siedlungen der Ackerbau treibenden Menschen vernichteten. So kam es auch bei großen Brunnen immer wieder zu Darstellungen der Wassergewalten in Gestalt von Pferden und Hippocampen. Selbst das Trojanische Pferd könnte einst als pars pro toto und Teil einer ganzen, vom Meer herkommenden, alles vernichtenden Gewalt verstanden worden sein. Es handelt sich hier um einen städtischen Brunnen und um ein Baudenkmal (D-1-62-000-219).
     
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