"MARIA,
QUELL DES LEBENS" IM PETUELPARK |
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Bilder
und Videos aufgenommen am 20.06.2021 |
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Dieser
weiße Marienbrunnen steht am Rand des Petuelparks im Stadtbezirk
04 - Schwabing - West . Er wurde von Hans van Houwellingen gestaltet.
Es handelt sich um eine Kopie einer Figur aus dem 15. Jahrhundert. Durch
die Hand des Jesuskinds fließt das Wasser in den Brunnen. Die gewünschte
Verbindlichkeit wird durch die in der Nähe befindlichen Kirchen hergestellt.
Er ist aus Carrara - Marmor gefertigt. Modell für die in Marmor in
etwa doppelter Vergrößerung ausgeführte gut 2 m hohe Brunnenfigur
war, wie sich erst später herausstellen sollte, eine spätgotische
Madonna von Jakob Kaschauer (geb. ca. 1400, gest. vor 1463). Im Original
(1 m 11,8 cm hoch) hält das Kind in der linken Hand einen Apfel.
Laut SZ vom 26. / 27. Juni 2004 habe der angeblich "atheistische"
Künstler den Apfel absichtlich nicht mitkopiert. Dafür aber
hat van Houwelingen in künstlerisch - theologischer Intuition im
linken Handteller des Kindes eine Kreuzeswunde "vorgeahmt",
aus der jetzt das Trinkwasser fließt. Das heißt, das Wasser
wird als "unvermitteltes Heil" direkt gespendet von dem auf
der linken Schulter der Gottesmutter "in Kreuzesgestalt" liegenden
Jesuskind. Bildhauer Hans van Houwelingen hatte den Auftrag für einen
Brunnen in München. Der Enkel eines calvinistischen Pastors assoziierte
"Patrona Bavariae" und fand auf der Suche nach einem Modell
die holzgeschnitzte Marienfigur bei einem Antiquar in Amsterdam, die gut
in Marmor auszuführen war. Nach Fertigstellung und öffentlicher
Präsentation der Brunnenfigur stellte sich jedoch heraus, dass sie
eine verblüffende Ähnlichkeit aufwies mit einer 31 Jahre zuvor
aus der St. Markuskirche in Leobendorf in Niederösterreich gestohlenen
Madonna. Die war bei der ‘'Kunstrauberhebungsstelle des österreichischen
Bundeskriminalamtes Wien" gemeldet und katalogisiert worden. Den
Nachweis des Eigentums an der gotischen Madonna, die sich der Bildhauer
zum Modell genommen hatte, lieferte ihre vergoldete Blechkrone, die beim
raschen Raub damals herabgefallen, nicht mitgenommen und mehr als 30 Jahre
lang aufgehoben worden war. Die kleinen Nagellöcher befanden sich
im Stirnreif passgenau zu den Löchern im Kopf der Madonna, deren
spätere Fassung, wie leider auch die darunter zu vermutende gotische
Original - Fassung, für einen problemloseren Verkauf durch Abbeizen
entfernt worden war. Dem letzten Hehler erbrachte die gestohlene Madonna
bei einer Auktion von Sotheby's in New York, Ende der 1990er Jahre, umgerechnet
etwa 80.000 DM, und für 50.000 Euro musste sie im Jahre 2004 vom
Antiquar in Amsterdam zurückgekauft werden. Seither finden Wallfahrten
über Altötting zur Petuel - Madonna statt, was die Stadt München
dann doch veranlasst hat, den Brunnen über eine dafür benötigte
Brunnstube an die Münchner Trinkwasserleitung anzuschließen,
nachdem der Brunnen zunächst aus dem benachbarten Nymphenburg - Biedersteiner
- Kanal sein Wasser bezogen hatte. Im übrigen wurde die "Lebensspendende
Quelle am Petuelpark" gleich von drei christlichen Kirchen gesegnet:
Von der benachbarten griechisch - orthodoxen Allerheiligenkirche, von
der Erzdiözese München / Freising und von der Evangelisch -
Lutherischen Landeskirche in Bayern. Die als Zeichen ihrer Jungfräulichkeit
prachtvoll geöffneten, langen Haare Mariens, die auf ihrem Rücken,
wie bei der Leobendorfer Madonna, herabwallen, haben bereits zwei Tage
nach Errichtung des Brunnens einen Anarcho - Sprayer dazu veranlasst,
sein "A" darauf zu sprühen. Der den Täter bezeichnende
Buchstabe aber konnte durch den bekannten Münchner Monumenten - Restaurator,
Claus Paul Haller, in ca. einer Stunde Arbeitszeit abgewaschen werden,
weil - in weiser Voraussicht - der feinporige Carrara - Marmor von der
Spitzenqualiät "Statuario" zuvor schon einen Antispray
- Schutzmantel erhalten hatte. Der Brunnentrog wird, solange er im Jahresablauf
mit Trinkwasser gefüllt ist, immer wieder mit frischen Blumen besteckt.
Es handelt sich hier um einen städtischen Brunnen. |
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