"FISCHMARKTBRUNNEN"
IN DER SANDSTRASSE |
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Bilder
und Videos aufgenommen am 17.05.2022 |
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Der "Fischmarktbrunnen",
wiederholt seiner Heimat beraubt, steht seit 1961 einsam und verlassen
auf der kleinen grünen Insel am Rande des Stadtbezirks 03 - Maxvorstadt.
Beginnen wir einmal mehr in der Vergangenheit: Im Jahre 1831 hatte man
sich entschlossen für einen Teil des neuen Viktualienmarktes, dem
dortigen Fischmarkt, einen Laufbrunnen aufzustellen. Bereits Anfang Mai
des Jahres 1831 wird am neuen Fischmarkt des Viktualienmarktes das Fundament
des Brunnens angelegt. Der Steinmetzmeister Franz Hellriegel ist indes
noch fleißig mit der Ausarbeitung des aus Kelheimer Muschelkalk
gefertigten Brunnens beschäftigt. Zu den Feierlichkeiten des ersten
öffentlichen Fischmarktes am neuen Viktualienmarkt, am 1. Juli 1831,
wurde der Brunnen erstmals in voller Wasserpracht den Bürgern der
Stadt München präsentiert. Bereits einige Tage zuvor, am 25.
Juni 1831, konnten die Bürger den neuen Brunnen bei ersten Versuchen,
ihn mit Wasser zu beschicken, bewundern. Über 60 Jahre lang wird
der Platz hinter der Heiliggeistkirche von dem Brunnen geprägt werden,
bis im Jahre 1895 Umbauarbeiten am Viktualienmarkt anstehen. Dann hat
auch der Brunnen keinen Platz mehr, und man entscheidet sich für
einen neuen Standort an der Ecke Gabelsbergerstraße - Dachauer Straße.
Dort gab es ein kleines unbebautes Areal. Am 4. Juli 1896 wird der Brunnen
dem neuen Standort feierlich übergeben. Hier steht er vorerst und
wird durch den Zweiten Weltkrieg beschädigt. Ab 1958 stehen Straßenumbauarbeiten
an, und der Brunnen muss wieder auf eine kleine Wanderung gehen, um im
Jahre 1961 seinen neuen Standort, eine kleine grüne Insel, eingerahmt
von der Dachauer Straße, der Sandstraße und der Josef - Ruederer
- Straße, zu erhalten. Der in München noch heute ansässige
Steinmetzbetrieb Oppenrieder übernimmt die Aufgabe der Restaurierung
und der Umbauten. Niemand würde wohl annehmen, dass der recht modern
wirkende Brunnen einst am Fischmarkt des Viktualienmarktes stand. Und
niemand würde denken, dass einst ein Fischmarkt an diesem Platz abgehalten
wurde. Zu hoffen bleibt, dass der Brunnen vielleicht eines Tages wieder
einen gemütlicheren und passenderen Platz finden möge, wenngleich
sich auf Parkbänken am Rande des Grünstreifens einige "Obdachlose"
bei fast jeder Wetterlage zu spannenden Plaudereien treffen und den Brunnen
und seinen Platz wohl als ihre Heimat ansehen. Das achteckige Fundament und das polygone Brunnenbecken sind aus Kelheimer Muschelkalk, die Mittelsäule aus Donaukalkstein gefertigt. Otto Reis ordnet das Gestein des Brunnenbeckens dem Ruhpoldinger oder Trientiner Knollenmarmor zu. Diese Form setzt sich bis unter den Aufsatz fort. Jede der Flanken der Mittelsäule, die sich nach oben schwach verjüngen, hat einen Auslauf, der aus einem aufgesteckten Rundrohr besteht. Wie zu einer Krone geformt ist der Abschluss der Säule gestaltet. Auf ihr hocken Muscheln und Delphine, die sich zur Spitze hin treffen. Es handelt sich um einen Trinkwasserbrunnen. Das Brunnenbecken ist in der Winterpause abgedeckt und die acht Wasserrohre werden abgenommen. Von September 2009 bis 28. Oktober 2009 fand eine Restaurierung des Brunnens und der Brunnenbeckenwand statt. Dies ist ein städtischer Brunnen und ein Baudenkmal (D-1-62-000-1158). |
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