BÜRGERMEISTER ERHARDT BRUNNEN
     
Stadtbezirk 01 - Altstadt - Lehel
     
Bilder und Video aufgenommen am 13.07.2020
   
   
   
Dieser Brunnen - einer der ältesten in München - befindet sich auf der Maximiliansbrücke im Stadtbezirk 01 - Altstadt - Lehel. Der Brunnen wurde 1893 von Karl Hocheder gestaltet, die Bronzebüste von Karl Fischer. Auf der Rückseite des Brunnens findet sich die Inschrift
"Zur Erinnerung An
Dr. A. von Erhardt
Ersten Buergermeister
Der Stadt München 1870 - 88
In Dankbarkeit und Verehrung von
Mitbuergern und Freunden Errichtet
Im Jahre 1893"
Die komplett aus Naturstein gemauerte Rückseite bietet noch ein weiteres Detail: in der Mitte ebenerdig befindet sich eine kleine Stahltüre, um den Zugang zur Wassertechnik zu ermöglichen. Leider ist, wie an vielen anderen Stellen in München, die kunstvoll gemauerte Wand mit Schmierereien versehen. Es handelt sich um ein Denkmal mit Brunnen mitten zwischen beiden Maximiliansbrücken über die innere, die große Isar, und die äußere, die kleine Isar. Der Entwurf dazu stammt von Prof. Karl Hocheder. Auf dem Scheitel der aus Enzenauer Kalkstein erbauten Anlage thront die aus Bronze gefertigte Büste Alois von Erhardts. Um den Hals trägt sie eine Kette, als Amtskette ist sie das Sinnbild und die Auszeichnung des Bürgermeisters der Stadt. Die Ausführung der Büste wird einerseits dem Bildhauer Wilhelm von Rümann zugeschrieben, aber auch dem Bildhauer Carl Fischer (1838-1891). Nach dem großen Um-und Neubau der beiden Maximiliansbrücken im Jahre 1903 bis 1905 wird auch das Denkmal komplett abgetragen und wieder, diesmal um 15 Zentimeter höher dem neuen Fahr - und Gehwegniveau angepasst. Viele Jahre vergehen. 1956 wird eine neu geschaffene Büste auf das Denkmal gesetzt, um dann als komplett restaurierte Anlage am 27. Juni 1956 wieder der Öffentlichkeit übergeben zu werden. Die Bronzebüste wurde gestaltet von Carl Fischer. Die Enthüllung des Erhardt - Gedenkbrunnens wird einerseits mit Mittwoch, 28. Juni, andererseits auch mit Samstag, 1. Juli 1893 angegeben. Interessant ist vielleicht, dass am 3. Juli 1893 auch der Grundstein des Künstlerhauses gelegt wurde. Um dem weiteren Zerfall des Denkmals vorzubeugen, hat man ihm im Laufe der Jahre ein Blechdach aufgesetzt. Die Sichtseite hat bereits stark unter dem Zahn der Zeit gelitten. Nur mehr schemenhaft lassen sich die Umrisse im oberen Bereich des Bauwerks, die von einer Spange zusammengehaltenen Hälften, als Früchte - und Blumengebinde ausmachen. Am unteren Bereich der wunderbar verzierten Anlage ist das Brunnenbecken angebracht. Aus einem aus Bronze gefertigten Löwenmaul, das vor eine große in den Stein gehauenen Muschel montiert ist, fließt Wasser in das davor gebaute weit halbkreisförmig ausladende, aus Marmor gehauene Becken. Beiderseits des Denkmals schließen sich im Halbkreis mit der Brüstung verbaute Bänke an, die zum gemütlichen Verweilen im Halbschatten der im Hintergrund wachsenden Bäume einladen. Nun zu den Inschriften: die Vorderseite zeigt in goldfarbenen Lettern den Text: Dr. A. v. Erhardt 1. Buergermeister 1870 - 1888
Das steht für: Zur Erinnerung an Dr. Alois von Erhardt, Oberbürgermeister der Stadt München zwischen 1870 und 1888. In den Jahren nach 1956 wurde am rechten unteren Sockel eine weitere Inschrift angebracht. Diese informiert über den Künstler: Brunnen gestaltet 1893 von Karl Hocheder d.Ä.
Der Brunnen wird in der Winterpause abgedeckt und ist ein Trinkwasserbrunnen. Bei der Setzung der Inschrift des Bürgermeisternamens hatte man versehentlich aus Erhardt den Herrn "Ehrhardt" geformt. Dieser kleine Fehler ist in jüngster Zeit, während der Restaurierungsarbeiten, behoben worden. Es handelt sich hier um einen städtischen Brunnen.

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