bismarckbrunnen

Der "Bismarckbrunnen" befindet sich am Wensauerplatz im Stadtbezirk 21 - Pasing Obermenzing und wurde am 01.04.1914 enthüllt. Mit einem Reiterdenkmal aus Erz bekrönte der Bildhauer Josef Floßmann die kannelierte Säule und das tulpenförmig geschwungene Becken aus Muschelkalk und zeichnete den Eisenguss der schwäbischen Hüttenwerke Wasseralfingen mit "J.F. 1913". Dem behelmten Bismarck von heroischem Aussehen entspricht die Inschrift "IN TRINITATE ROBUR", was bedeutete, im Dreibund - Deutschland, Österreich, Italien - liegt die Kraft. Der erste Weltkrieg warf seine Schatten voraus. Ein kleines Trinkbecken für Hunde spricht für die bekannte Tierliebe der Münchner und mildert auf liebenswürdige Weise das Pathos der Anlage. 1984 war die Original - Figur am helllichten Tage gestohlen worden. Irgendwann „zwischen dem 15. Mai und dem 4. Juni“, so berichtet das Pasinger Archiv, fuhren die Diebe mit einem Lastwagen vor und demontierten die Statue. Passanten hatten gedacht, die Männer in blauen Overalls seien städtische Angestellte, die Bismarck zur Instandsetzung abholten. Die Figur blieb verschwunden, man montierte am 13.12.1985 einen Ersatz - Abguss. Erst im Jahr 2005 tauchte das Kunstwerk unter mysteriösen Umsänden wieder auf. Damals meldete sich der bis dahin unbekannte Besitzer und übergab die Statue nach zähen Verhandlungen an die Stadt. Doch das Original blieb zunächst im Stadtmuseum. Der Pasinger Bezirksausschuss forderte die Brunnenfigur jahrelang vehement zurück. Die Figur war allerdings nicht bei allen Pasingern beliebt. Beschrieben wurde sie als „bartverzierter Bilderbuch - Preuße mit spinnenartigen Beinchen auf einem beleibten Ross“ oder als „patriotischer Gartenzwerg im Kohlrabiformat“. Zu verdanken haben die Pasinger die Rückkehr des Floßmann - Werkes auch dem Enkel des Künstlers, Simon Erber, der sich als sein „Nachlassverwalter“ am Ziel sieht. Auch er hatte sich intensiv für die Rückholung der Figur und die diebstahlsichere Anbringung auf dem Brunnen eingesetzt. Seit 30.03.2009 befindet sich wieder die Originalfigur auf dem Brunnensockel. Hier handelt es sich um einen städtischen Brunnen und um ein Baudenkmal (D-1-62-000-7409).

"BISMARCKBRUNNEN"

Stadtbezirk 21- Pasing - Obermenzing

Bilder und Videos aufgenommen am 09.05.2023















Der "Bismarckbrunnen" befindet sich am Wensauerplatz im Stadtbezirk 21 - Pasing Obermenzing und wurde am 01.04.1914 enthüllt. Mit einem Reiterdenkmal aus Erz bekrönte der Bildhauer Josef Floßmann die kannelierte Säule und das tulpenförmig geschwungene Becken aus Muschelkalk und zeichnete den Eisenguss der schwäbischen Hüttenwerke Wasseralfingen mit "J.F. 1913". Dem behelmten Bismarck von heroischem Aussehen entspricht die Inschrift "IN TRINITATE ROBUR", was bedeutete, im Dreibund - Deutschland, Österreich, Italien - liegt die Kraft. Der erste Weltkrieg warf seine Schatten voraus. Ein kleines Trinkbecken für Hunde spricht für die bekannte Tierliebe der Münchner und mildert auf liebenswürdige Weise das Pathos der Anlage. 1984 war die Original - Figur am helllichten Tage gestohlen worden. Irgendwann „zwischen dem 15. Mai und dem 4. Juni“, so berichtet das Pasinger Archiv, fuhren die Diebe mit einem Lastwagen vor und demontierten die Statue. Passanten hatten gedacht, die Männer in blauen Overalls seien städtische Angestellte, die Bismarck zur Instandsetzung abholten. Die Figur blieb verschwunden, man montierte am 13.12.1985 einen Ersatz - Abguss. Erst im Jahr 2005 tauchte das Kunstwerk unter mysteriösen Umsänden wieder auf. Damals meldete sich der bis dahin unbekannte Besitzer und übergab die Statue nach zähen Verhandlungen an die Stadt. Doch das Original blieb zunächst im Stadtmuseum. Der Pasinger Bezirksausschuss forderte die Brunnenfigur jahrelang vehement zurück. Die Figur war allerdings nicht bei allen Pasingern beliebt. Beschrieben wurde sie als „bartverzierter Bilderbuch - Preuße mit spinnenartigen Beinchen auf einem beleibten Ross“ oder als „patriotischer Gartenzwerg im Kohlrabiformat“. Zu verdanken haben die Pasinger die Rückkehr des Floßmann - Werkes auch dem Enkel des Künstlers, Simon Erber, der sich als sein „Nachlassverwalter“ am Ziel sieht. Auch er hatte sich intensiv für die Rückholung der Figur und die diebstahlsichere Anbringung auf dem Brunnen eingesetzt. Seit 30.03.2009 befindet sich wieder die Originalfigur auf dem Brunnensockel. Hier handelt es sich um einen städtischen Brunnen und um ein Baudenkmal (D-1-62-000-7409).
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