"FASTNACHTSBRUNNEN"
IN MAINZ |
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Bilder
und Videos aufgenommen am 30.06.2024 |
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Der
Fastnachtsbrunnen in Mainz steht auf dem Schillerplatz an der Ecke Schillerstraße/Ludwigsstraße.
Das Denkmal soll die närrische Jahreszeit symbolisieren. Nach dreijähriger
Bauzeit wurde es am 14. Januar 1967 enthüllt. Die Stadt Mainz erbat
1963 bei Mainzer Industriellen die Beteiligung zur Stiftung eines neuen
Fastnachtsdenkmals für die noch von Kriegszerstörungen gezeichnete
Stadt. Das Getränkeunternehmen Eckes AG aus Nieder - Olm unter Ludwig
Eckes folgte dieser Bitte. Nach einem Wettbewerb wählte eine Jury
unter dem Maler und Bildhauer Ewald Mataré unter 234 Vorschlägen
den Entwurf des bekannten Münchner Künstlers Blasius Spreng
aus. Der Entwurf war das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Spreng mit
dem Mainzer Architekten Helmut Gräf. Der Fastnachtsbrunnen ist ein
fast neun Meter hohes turmartiges Gebilde aus Bronze, das mit mehr als
200 ebenfalls bronzenen Figuren und Allegorien versehen ist. Vater Rhein,
der Mönch, der Narr mit seinen Attributen, der Harlekin und der Mann
mit dem Brett vor dem Kopf, die Katze, Till Eulenspiegel, der Hanswurst
und die Stadtgöttin Moguntia, der Geldbeutelwäscher, Vaganten,
Schwellköpp oder Possenreißer und Gaukler sind nur einige der
Motive, die einen starken Bezug zur Mainzer Stadt - und Fastnachtsgeschichte
aufweisen. Auch Rebenranken sowie Weck, Worscht un Woi sind vertreten.
Der rückwärts auf einem Esel mit dessen Schwanz in der Hand
Reitende illustriert eine Ehrenstrafe vergangener Jahrhunderte. Die Narrenzunft
in Rottweil verhängte diese Strafe für Männer, die sich
von ihren Frauen schlagen ließen. Das Paragraphenzeichen dient zur
Verdeutlichung des Strafcharakters. Insgesamt steht der Narrenturm auf
der Spitze des Brunnens, der Umfang verjüngt sich zum Fuß hin.
Die Symbolik soll auf die labile Glückswelt der Narren hindeuten.
Damit wird auch ausgedrückt, dass Lebensfreude, die durch dieses
Denkmal symbolisiert werden soll, etwas Beständiges sei. Weiterhin
versinnbildlicht der Brunnen den während der Fastnachtszeit „auf
den Kopf gestellten“ Mainzer Dom. Dies ist besonders gut von der
Westseite des Schillerplatzes mit Blick über den Fastnachtsbrunnen
hin zur Kathedrale erkennbar. Eingefasst ist der Brunnen mit einem Beckenrund
aus rotem Sandstein, das Helmut Gräf gestaltete. Der Fastnachtsbrunnen
begrenzt zusammen mit dem Schillerdenkmal auf der gegenüberliegenden
Seite den Schillerplatz mit weiteren kleineren Kunstwerken mit Fastnachtsbezug,
alten Baumbeständen und großen Blumenrabatten. Die Akzeptanz
des Brunnens in der Mainzer Bevölkerung ist hoch. Im Dezember 2008
stand das im Maßstab 1:10 gefertigte, rund 60 Zentimeter hohe und
13 Kilogramm schwere bronzene Wettbewerbsmodell aus dem Nachlass des 1987
verstorbenen Spreng zusammen mit einem Konvolut aus Skizzenmaterial, Fotos,
Bebauungsplänen und dem Briefwechsel des Künstlers mit Ludwig
Eckes und Oberbürgermeister Jockel Fuchs auf der Internetplattform
Ebay mit einem Einstiegsgebot von 4800 Euro zum Verkauf. Landesdenkmalpfleger
Joachim Glatz äußerte damals die Hoffnung, dass die Mainzer
Fastnachtskorporationen gemeinsam dieses wichtige Stück für
das Fastnachtsmuseum in die Stadt holen würden. |
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