THEATERBRUNNEN
(ODER MÄRCHENBRUNNEN) |
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Bilder
und Videos aufgenommen am 30.06.2024 |
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Im
Auftrag des Kunstmäzens Leo Gans schuf der Bildhauer Friedrich Christoph
Hausmann diesen Jugendstilbrunnen, der im Jahre 1910 eingeweiht wurde.
Der Bau des Märchenbrunnens wurde angeregt und finanziert von dem
Kunstmäzen Leo Gans, der als Leiter der Cassella-Werke in Fechenheim
um die Jahrhundertwende einen Kunstfonds gründete und 150.000 Mark
(in heutiger Kaufkraft rund 1,2 Mio. Euro) für das Projekt aufwendete.
Der Bildhauer Friedrich Christoph Hausmann erhielt den Auftrag, die Brunnenfigur
aus weißem Tiroler Marmor, eine Nymphe (im Volksmund „Mainweibchen“
genannt), zu gestalten. Dabei fiel im Hause der stadtbekannten jüdischen
Adelsfamilie Carl und Arthur von Weinberg, wo viele gesellschaftliche
Ereignisse stattfanden, die Wahl auf eine dort beschäftigte, junge
hübsche Wäscherin aus Niederrad: Margarete Endres, die spätere
Ehefrau des Organisten Eduard Gelbart. Sie war die Tochter eines Gummimischmeisters
aus Unterfranken - nicht wie fälschlicherweise oft verbreitet, eines
Bäckers. Im Jahre 1906 (sie war damals 19 Jahre alt) stand sie dem
Städel - Professor Friedrich Hausmann Modell. Das Gesamtkunstwerk
wurde jedoch erst vier Jahre später im August 1910 neben dem damaligen
„Neuen Schauspielhaus“ eingeweiht, da wegen des gleichzeitig
in Arbeit befindlichen Bismarckdenkmals in der Nähe Umplanungen nötig
wurden. Am Sockel des acht Meter hohen Brunnens spielen kleine wasserspeiende
Fabelwesen, Fische und Echsen aus Bronze der Nymphe zu Füßen.
Der grottenähnliche Brunnen wird von einer gemauerten Halbschale
aus Muschelkalk eingerahmt. Die Bronzefiguren wurden im Zweiten Weltkrieg
eingeschmolzen und lange Zeit nicht wieder ersetzt. Anhand von Fotografien
aus den 1920er Jahren wurden sie 2005/06 durch das nordkoreanische Mansudae
Overseas Projects im Mansudae - Kunststudio rekonstruiert. Die Kontakte
wurden im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse 2004 geknüpft, um Nordkorea
zur Teilnahme an der Messe zu bewegen und den Reformprozess des sozialistischen
Landes zu bestärken - eine in Frankfurt umstrittene Entscheidung.
Auch spielten finanzielle Überlegungen bei der Auftragsvergabe eine
Rolle. Zeitweise musste der Märchenbrunnen auch einem Ausbau einer
Tiefgarage weichen. Seit Mai 2006 steht er wieder vollständig rekonstruiert
in der Untermainanlage westlich der Oper Frankfurt. |
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