Hobbys - Minigolf

ALLGEMEINES

1953 wurde vom Schweizer Gartenarchitekten Paul Bongni die erste Minigolf-Anlage in der Nähe von Locarno am Lago Maggiore in der Schweiz gebaut (Eröffnung an Ostern 1954). Der Name „Minigolf“ wurde patentrechtlich geschützt und die Bahnen genormt. So wurde die Voraussetzung geschaffen, dass Spieler an unterschiedlichen Plätzen nahezu identische Verhältnisse vorfinden konnten. Dies war auch Voraussetzung für eine professionelle Ausübung des Sportes, wie sie heute vorzufinden ist. Die älteste Minigolf-Anlage Deutschlands wurde 1955 in Traben-Trarbach errichtet. Minigolf verbreitete sich recht schnell, bereits Ende 1962 existierten 120 Anlagen in Europa.

Im Gegensatz zum Golf benutzt man in der Regel nur einen Schläger. Dieser ist einem Putter nicht unähnlich, hat aber auf der Schlagseite ein bis zu 2 cm starkes Schlaggummi, um Bälle z.B. anschneiden zu können. Außerdem gleicht das Gummi die Unterschiede der unterschiedlichen Bälle beim Schlag aus (weiche, tote Bälle würden sonst am Schläger "hängen"bleiben, während harte schnelle Bälle fast von alleine "wegspringen" würden) und erlaubt ein gezielteres Spielen über lange Distanzen, weil der Impuls besser auf den Ball übertragen wird. Weites Ausholen und kräftiges Schlagen führt leicht zum Verreißen und zu unkontrolliertem Lauf des Balls. Höchstens für den Weitschlag (Bahn 7, System Beton) wird von vielen Spielerinnen und Spielern ein anderer Schläger benutzt. Viele Profispieler benutzen allerdings für Miniaturgolfbahnen einen schrägeren Putter als für Minigolfbahnen, weil jene nicht betreten werden dürfen.
Vor allem Vereinsspieler besitzen sehr viele Bälle mit unterschiedlichsten Eigenschaften, Spitzenspieler (Bundesliga) etwa 100 bis 300 Bälle. Diese unterscheiden sich in Größe, Gewicht, Härte, Oberfläche, Farbe und besonders in der Sprunghöhe.
Die Größe liegt zwischen 37 und 43 mm Durchmesser und Unterschiede ergeben sich in der Laufruhe und im Bandenverhalten an den Banden.
Das Gewicht liegt zwischen 30 und 150 Gramm. Schlagstärke und Zugverhalten bei schiefen und welligen Bahnen, aber auch die Laufruhe sind bei unterschiedlichem Gewicht variabel.
Die Härte (in Shore gemessen) liegt zwischen 25 (weich wie Gummi) und 100 (hart wie Stein). Sie beeinflußt Laufruhe, Bandenverhalten und besonders - in Abhängigkeit von der Sprunghöhe - die Lauflänge und das Zugverhalten.
Die Rück-Sprunghöhe der Bälle liegt, aus 1 m Höhe auf harten Untergrund fallengelassen, zwischen 0 cm (tot) und 85 cm (schnell). Sie ist bei der Einteilung der Bälle das entscheidende Kriterium. "Tote" Bälle lösen sich nicht von der Bande, schnelle Bälle banden schon fast nach der Regel Auftreffwinkel gleich Winkel des Abbandens. "Tote" Bälle rollen bei gleicher Schlagstärke und Härte erheblich kürzer als schnelle Bälle, springen aus kleinen Zielkreisen nicht heraus oder gleiten konstant und berechenbar an der Bande entlang. Auch die Temperatur beeinflußt das Sprungverhalten, weswegen manche Bälle zusätzlich gekühlt oder gewärmt werden, um im entscheidenden Moment die gewünschte Spieleigenschaft zu entfalten.
Eine weitere wichtige Eigenschaft der Bälle ist die Oberfläche. Man unterscheidet grundsätzlich: Lackiert, roh, rauh-lackiert. Die Oberfläche hat großen Einfluß auf das Verhalten beim Anschneiden ("Effetschlag") der Bälle und beim Bandenspiel. Sie erlaubt zum Beispiel den Rückprall in erheblich engerem Winkel, was etwa bei Zickzackschlägen Vorteile bringt. Zudem hat sie auch Einfluß auf die Lauflänge. Aufgrund des steten Kontaktes des Balls mit der Spielbahn ist die Oberflächenbeschaffenheit mithin erheblich bedeutsamer als beim traditionellen Golfspiel.
Und die Farbe dient nicht zuletzt dazu, auch bei mehreren hundert Bällen die Übersicht zu behalten.

     
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